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Bestattungssitten innerhalb von bronzezeitlichen Siedlungen in Nordmesopotamien und ihre möglichen Bedeutungen in komplexen und sozialen Siedlungsstrukturen.

Archäologie und Kulturgeschichte des Vorderen Orients
Betreuung: Prof. Dr. Dirk Wicke

Das Phänomen von Bestattungen innerhalb einer Siedlung und nicht in einem extramuralen Friedhof blickt im Vorderen Orient auf eine lange Tradition zurück. In der Bronzezeit entwickeln sich immer komplexer und facettenreicher werdende Siedlungsstrukturen und Gesellschaften in Mesopotamien. Besonders der starke Anstieg von Siedlungszahl und somit auch der Bevölkerungsdichte in der Frühbronzezeit, deutet auf den Bedarf an Friedhöfen für die Beisetzung der mehrheitlichen Bevölkerung hin. So stellt das geringe Auftreten von Bestattungen innerhalb der Siedlungskomplexe in ihrem Verhältnis zur Siedlungsgröße einen definitiven Indikator für das Vorhandensein eines Friedhofes außerhalb der Stadtgrenzen. Gleichzeitig wird die Sonderstellung dieser wenigen Bestattungen deutlich, was eine gewisse Wertung hervorbringt.

Die Vorderasiatische Archäologie konzentrierte sich in ihren Anfängen bei Ausgrabungen auf die Siedlungen selbst und nicht ihrem Umland, so dass nur wenige Friedhöfe, wie z.B. in Tell Banat, Sweyhat, Shamseddin oder Halawa großflächig freigelegt wurden. In meiner Promotionsarbeit soll näher untersucht werden, welche Aspekte eine Rolle gespielt haben könnten für eine besondere bzw. gesonderte Behandlung von einzelnen Personen. Dazu werden die intramuralen Gräber in ihrer Ausrichtung und Ausstattung, sowie ihrem genauen Kontext untersucht. Dabei ist es wichtig diese Gräber zu ihrem Äquivalent den Bestattungen in Friedhöfen in Beziehung zu setzen.