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Das Gewand der Stadt- zur materiellen Gestaltung urbaner Räume im römischen Griechenland
Klassische Archäologie an der TU Darmstadt
Betreuung: Prof. Dr. Franziska Lang
Das Gewand eines Bauwerks ist seine Fassade. Sie umhüllt, schützt und präsentiert das Gebäude. Durch die Fassade können bestimmte soziale und politische Ideen zur Schau gestellt werden, deren Inszenierung bewusste Entscheidungen vorausgehen. Diese Wahl bezieht sich u.a. auf die Gestaltung und die Verwendung der Materialien, um eine gezielte Wirkung auf den Betrachter zu erreichen. Dadurch und durch ihre konstituierende Einflussnahme auf die Umgebung ist die Fassade als ein gesellschaftspolitisches und stadtraumbildendes Instrumentarium charakterisiert, das bereits in den antiken Gesellschaften Verwendung fand.
Im Mittelpunkt der Dissertationsschrift steht der Umgang mit Materialien, die zur Fassadengestaltung von Bauwerken während der römischen Dominanz in Griechenland genutzt wurden. Eine Untersuchung einzelner Gebäude und ihrer Bauteile wie auch die Einbindung von zeitgenössischen Quellen soll klären, welche Materialien und Gestaltungsformen dabei zum Einsatz kamen. Durch den Vergleich ausgewählter Städte innerhalb Griechenlands und mit der Hauptstadt Rom wird sich zeigen, ob sich lokale Eigenarten von überregionalen Mustern scheiden lassen. Die Erforschung der Fassaden als Gesamtkonzept verfolgt zudem das Ziel, die Wirkung einzelner Bauwerke auf die Wahrnehmung einer Stadt (Atmosphäre) zu erschließen, die ihrerseits als Äquivalent gelten kann. Durch die gewählten Methoden in Verbindung mit wirtschaftstheoretischen und soziologischen Ansätzen wird die Arbeit die Bandbreite von Werten aufzeigen, die Einfluss auf die architektonische Ausstattung von Städten im römischen Griechenland hatten.